
Das Vallée de Joux ist eine beeindruckende Region im Herzen des Juragebirges, nördlich von Genf.
Dort fanden die Bauern eine willkommene Beschäftigung für die langen Wintermonate: Sie stellten Uhrenteile wie Rädchen, Brücken, Federn, Halbedelsteine und viele weitere mehr her.
So bildete sich ab Ende des 18. Jahrhunderts im Vallée de Joux ein Netzwerk talentierter Kunsthandwerker heraus, darunter Louis-Benjamin Audemars, Ami Lecoultre und Louis-Elysée Piguet. Sie brachten schließlich extrem komplizierte und fein veredelte mechanische Uhrwerke hervor, die weltweit ihresgleichen suchten.
Die Uhrmacher waren stark von der Natur in ihrer Umgebung und folglich auch von den Witterungsbedingungen und dem Wechsel der Jahreszeiten geprägt. All diese Eindrücke verarbeiteten sie in Zeitmessern, die nicht nur die Stunden, Minuten und Sekunden zählen konnten, sondern auch andere natürliche Zyklen wie Tage, Monate und Mondphasen.
Der See „Lac de Joux“ vom Berg „Dent de Vaulion“ aus gesehen, um 1890-1900
In dieser schroffen Bergregion dauerten die Winter bis zu sechs Monate.
In dieser Jahreszeit arbeiteten die Uhrmacher in den lichtdurchfluteten Werkstätten, die sie in den oberen Stockwerken ihrer Bauernhäuser eingerichtet hatten.
Die schroffe Natur und der oft sternenklare Nachthimmel hat Generationen von Uhrmachern inspiriert.
Uhrwerke verkörpern den Lauf der Zeit, wie ihn die Astronomie vorgibt.
Im Jahr 1875 eröffneten Jules Louis Audemars und Edward Auguste Piguet, zwei ehrgeizige junge Uhrmacher, ihre Werkstatt.
Gemäß ihrer festen Überzeugung hielten sie zu einer Zeit, als im Zuge der Industrialisierung die Serienproduktion aufkam, an der Herstellung handgefertigter, komplizierter Uhrwerke fest.
Dieser unabhängige Geist kennzeichnet das Unternehmen, das nach wie vor in den Händen seiner Gründerfamilien ist. Die Weitsicht und der kompromisslose Qualitätsanspruch ihrer Gründer prägen die Marke bis heute.

Audemars Piguet war immer fest in der Tradition verwurzelt und setzte sich zugleich engagiert für zukunftsweisende Uhrentechnologien und -designs ein.
Jasmine Audemars
Chairwoman of the Board of Directors
Das Musée Atelier erzählt die Geschichte talentierter Uhrmacher, die Generation für Generation die Grenzen ihres Handwerks immer wieder erweitert haben.
Auch wenn die Manufaktur tief im Vallée de Joux verwurzelt ist, so hat sie sich doch im Laufe der Jahre immer weiter entwickelt. Das ist ihrer Aufgeschlossenheit und ihrem Dialog mit dem Rest der Welt zu verdanken, ob es nun um kulturelle Aspekte oder um Vertriebsnetzwerke geht. Die Uhren von Audemars Piguet sind in Le Brassus geboren, aber in der Welt aufgewachsen.

Bis 1950 beschäftigte Audemars Piguet zehn bis 30 Handwerker. Nach der Entstehung der Royal Oak stieg ihre Zahl in den 1970er Jahren auf 100. Heute verfügt die Manufaktur über 2000 Mitarbeiter.
Die erste Audemars Piguet Manufaktur wurde im Jahr 1907 gleich neben dem Gebäude errichtet, in dem Jules Louis Audemars und Edward Auguste Piguet ihren Betrieb gegründet hatten. Heute ist in diesem historischen Haus ein Teil des Hauptsitzes der Marke untergebracht.
In der 2008 eröffneten Manufacture des Forges in Le Brassus arbeiten Tag für Tag Hunderte von Uhrmachern auf ein gemeinsames Ziel hin: das Außergewöhnliche schaffen.
2014 wurde die Audemars Piguet-Manufaktur in Meyrin eingeweiht. Dort sind alle für die Herstellung der äußeren Teile der Uhr erforderlichen Techniken, von hoch spezialisiertem Handwerk bis hin zu modernsten Verfahren, unter einem Dach vereint.
In der Manufaktur von Le Locle produziert Audemars Piguet wiederum einige seiner kompliziertesten Uhrwerke. 2021 wird das Unternehmen ein neues Gebäude in Betrieb nehmen, das mit der Entwicklung seiner Arbeitskultur und seinem ökologischen Ansatz in Einklang steht.
Seit 1875 hat Audemars Piguet seine Inspiration in diversen kulturellen Umfeldern gesucht und weltweit dauerhafte Partnerschaften mit Designern, Handelsunternehmen und Uhrenliebhabern aufgebaut.
Gemaltes Werbeschild aus dem späten 19. Jahrhundert, das ursprünglich am Haus der Gründer angebracht war.
Um ihre Marke bekannt zu machen und nach und nach weltweite Anerkennung zu erlangen, nahmen die unkonventionellen Firmengründer an mehreren Weltausstellungen teil, so auch 1899 in Paris.
Weltberühmte Persönlichkeiten wie Walter Chrysler, dessen – nach ihm benannter – New Yorker Wolkenkratzer in der Welt der Architektur Aufsehen erregte, kauften Uhrenkreationen von Audemars Piguet.
Diese Art Deco Grande Complication aus dem Jahr 1922 gehörte Walter Chrysler.
Bis heute legen die Mitarbeiter von Audemars Piguet Wert darauf, ihre Passion und Handwerkskunst in allen Teilen der Welt im Rahmen von Fachmessen, Fachevents und Masterclasses zu vermitteln wie zum Beispiel der Art Basel in Miami Beach 2019.